Besseres sexuelles Wohlbefinden durch brusterhaltende Therapie (BCT)

Besseres sexuelles Wohlbefinden durch brusterhaltende Therapie (BCT)

Eine aktuelle Studie aus New York (veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Plastic and Reconstructive Surgery“) untersucht den Zusammenhang zwischen der Art der Brustkrebsoperation und dem sexuellen Wohlbefinden von Patientinnen. Das Ergebnis zeigte, dass Frauen mit Brustkrebs, die sich einer brusterhaltenden Therapie (BCT) unterziehen, ein besseres sexuelles Wohlbefinden haben als solche, die eine Mastektomie mit anschließender Brustrekonstruktion (PBMR) wählen.

In der Studie wurden 15.857 Patientinnen analysiert, die zwischen 2010 und 2022 operiert wurden. Etwa 54 Prozent der Teilnehmerinnen erhielten eine BCT, während 46 Prozent eine PBMR durchliefen. Mithilfe des validierten BREAST-Q-Fragebogens wurden die Werte für sexuelles Wohlbefinden, das Aspekte wie sexuelle Attraktivität, Selbstbewusstsein und allgemeines Wohlbefinden beim Sex umfasst, zwischen den beiden Gruppen verglichen.

Vor der Operation lagen die Werte für sexuelles Wohlbefinden in beiden Gruppen ähnlich bei etwa 62 in der BCT-Gruppe und 59 in der PBMR-Gruppe. Sechs Monate nach der Operation stieg der Wert in der BCT-Gruppe auf 66 und blieb bis zu fünf Jahre stabil. Im Gegensatz dazu wiesen die Frauen in der PBMR-Gruppe zu allen Zeitpunkten niedrigere Werte auf, mit einem durchschnittlichen Wert von 49 nach sechs Monaten, der sich nur langsam auf 53 verbesserte. Besonders auffällig war, dass Patientinnen, die ihre Brustrekonstruktion am Ende des Studienzeitraums noch nicht abgeschlossen hatten, einen noch niedrigeren Wert von durchschnittlich 41 aufwiesen.

Insgesamt lagen die Werte für sexuelles Wohlbefinden in der BCT-Gruppe im Durchschnitt 7,6 Punkte höher als in der PBMR-Gruppe. Zudem korrelierte das sexuelle Wohlbefinden signifikant mit anderen Bereichen des BREAST-Q-Fragebogens, wie dem körperlichen Wohlbefinden der Brust und der psychosozialen Zufriedenheit. Trotz der positiven Auswirkungen auf das sexuelle Wohlbefinden erhielten nur 3,5 Prozent der BCT-Gruppe und 5,4 Prozent der PBMR-Gruppe eine sexualmedizinische Beratung. Die Wahrscheinlichkeit, dass Patientinnen der PBMR-Gruppe eine solche Beratung in Anspruch nahmen, war etwa halb so hoch.

Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Annahme, dass Frauen, die sich einer BCT unterziehen, ihr sexuelles Wohlbefinden schneller wiedererlangen als bei einer PBMR. Die Autoren der Studie empfehlen, dass für Brustkrebspatientinnen, die zwischen einer BCT und einer Mastektomie wählen können, die BCT die bessere Option sein könnte, um ihr sexuelles Wohlbefinden zu erhalten.